Die Lehrlingsausbildung bei den ÖBB hat eine lange Tradition. Mit 1.911 Lehrlingen sind die ÖBB aktuell der größte Ausbildungsbetrieb im technischen Bereich. Bei Berufswettbewerben erreichen die Absolventen jedes Jahr zahlreiche Preise und Auszeichnungen, die Lehrwerkstätten sind staatlich ausge zeichnete Ausbildungsbetriebe.
Damit dieser erfolgreiche Weg auch in Zukunft fortgesetzt werden kann, wird in Bludenz unmittelbar gegenüber vom Bahnhofsgebäude eine neue ÖBB-Lehrwerkstätte für Vorarlberg errichtet, die über den bestehenden Personentunnel sicher und rasch erreicht werden kann.
Investition in topmoderne Ausbildungsstätte.
Die bisherige ÖBB-Lehrwerkstätte befand sich in Feldkirch und war schwer erreichbar. Die drei Gebäude waren in einem schlechten Zustand. Da der Platzbedarf zu gering war, mussten zusätzlich Container aufgestellt werden. Auch entsprache der Sanitärbereich und die Schulungsräume nicht mehr den Anforderungen an einen zeitgemäßen Ausbildungsbetrieb.
Bis 2020 werden von der ÖBB ca. 7 Millionen Euro in eine topmoderne Ausbildungsstätte investiert. In der neuen Anlage werden bis zu 100 Lehrlinge in neun verschiedenen Lehrberufen ausgebildet. Das Angebot umfasst die Lehrberufe Elektro- und Metalltechnik, Mechatronik, Gleisbautechnik, Bürokaufmann/-frau sowie vier eisenbahnspezifische Fachausbildungen (Elektrotechnik, Instandhaltungstechnik, Fahrzeugtechnik, Transporttechnik). ÖBB-Projektleiter DI Peter Kölbach zeigt sich über das Projekt erfreut: „Mit dem Neubau der Lehrwerkstätte schaffen wir modernste infrastrukturelle Rahmenbedingungen für eine zukunftsweisende Ausbildung der ÖBB-Lehrlinge.“ Im Oktober 2018 soll der Realisierungsbeschluss durch den Aufsichtsrat der ÖBB Infrastruktur AG erfolgen, daran anschließend können die Bauarbeiten ausgeschrieben werden. Baubeginn ist mit Anfang 2019 geplant, der Bezug der neuen Lehrwerkstätte erfolgt voraussichtlich im Mai 2020.
Bereicherung für die Stadt Bludenz
„Für Bludenz ist der Neubau der ÖBB-Lehrwerkstatt eine wirklich tolle Bereicherung“, betont Bürgermeister Josef Katzenmayer. „Das Projekt ist sehr positiv zu bewerten. Mit der Landesberufsschule haben wir jetzt schon eine im ganzen Land geschätzte wichtige Ausbildungsstätte, die ÖBB-Lehrwerkstätte wird dieses Angebot ergänzen. Die Lehrwerkstätte wird zusätzlich junge Menschen nach Bludenz bringen, das ist sehr erfreulich. Die Bludenzer Schul-, Bildungs- und Ausbildungslandschaft erhält landesweit einen immer höheren Stellenwert. Natürlich wird das Projekt positiv gesehen, dennoch brauchen wir noch die eine oder andere Detailinformation. Wir wollen uns als Stadt aktiv in das Vorhaben einbringen und möglichst viele Synergien nützen und ermöglichen. Diese Gespräche wird es aber sicher noch geben. Bis jetzt waren die ÖBB immer ein verlässlicher Partner, denn schließlich hat Bludenz als Eisenbahnerstadt eine lange Bahn-Tradition. Ich freu mich, die neue Lehrwerkstätte dann 2020 mit eröffnen zu dürfen.“
Vizebürgermeister Mario Leiter, zuständig für Betriebsansiedlungen, ergänzt: „Seit Frühjahr 2015 laufen meine Verhandlungen mit den ÖBB zur Ansiedelung der Lehrwerkstätte in Bludenz. Der Besuch des ehemaligen Verkehrsministers Alois Stöger und Andreas Matthä in seiner damaligen Funktion als Vorstand der ÖBB Infrastruktur AG in Bludenz hat die Wichtigkeit belegt und wir konnten dadurch den Standort Bludenz für die Lehrwerkstätte sichern. Ich freue mich, dass das Projekt nach dreijähriger Vorlaufzeit und vielen internen Besprechungen nun auf Schiene ist. Als Eisenbahnstadt ist dies ein wichtiges Zeichen für unsere Region. Die Signale sind richtig gestellt. Ich freue mich persönlich aber auch in meiner Funktion als Stadtrat für Betriebsansiedelung auf die Eröffnung im Mai 2020.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister bringt der ÖBB-Konzern jährlich 459 Millionen Fahrgäste und 115 Mio. Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. 92 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern, zu 90 Prozent aus Wasserkraft. Die ÖBB gehörten 2017 mit rund 96 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Konzernweit sorgen 41.107 MitarbeiterInnen bei Bahn und Bus (zusätzlich rund 1.900 Lehrlinge) dafür, dass täglich rund 1,3 Mio. Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.