Einer der häufigsten Gründe, warum Jugendliche der Schule fernbleiben oder diese sogar abbrechen ist Mobbing. Nahezu jede/r Jugendliche kennt einen Fall aus dem näheren Umfeld. Wir sind der Meinung, dass eine frühzeitige und konstante Prävention diesem Phänomen entgegenwirken kann.
Dem Team der Offenen Jugendarbeit Bludenz – Villa K. und der Offenen Jugendarbeit Klostertal – S16 ist es ein großes Anliegen stets am Puls der Zeit zu sein, aktuelle Themenstellungen der Jugendlichen aufzugreifen und innovative Ansätze zu entwickeln und zu erproben. Die Vernetzung im Gemeinwesen wird als wichtig und sehr sinnvoll erachtet. Somit werden unterschiedlichste Gruppen mit innovativen Methoden und Inhalten erreicht.
Die Offene Jugendarbeit Bludenz Villa K. und die Offene Jugendarbeit Klostertal S16 führten im März mit rund 150 SchülerInnen Workshops zum Thema Gewalt und Mobbing durch. In den Kooperationsworkshops befassten sich die Jugendlichen SchülerInnen der Mittelschulen Bludenz und Klostertal der 2. Klassenstufen nicht nur mit theoretischen Inputs, wie Formen von Gewalt (z.B. körperliche und psychische Gewalt, Mobbing, Vandalismus, etc.), sondern erlebten auch in der Gruppe Auseinandersetzungen und Umgangsformen für ein gewaltfreies Miteinander.
Variantenreiche, interaktive Methoden sorgten dafür, dass Wissen weitergegeben und durch eigene Erfahrungen greifbar gemacht wurde. Die Grundmodule wurden individuell auf die Bedürfnisse der Klasse erweitert und konnten nach gewünschten Themenschwerpunkten oder gegebener Gruppendynamik abgeleitet werden. Somit wurden Verhaltensmuster und Haltungen überdacht, reflektiert und neu entwickelt. Gemeinsam mit den Jugendlichen wurden lösungsorientierte Ansätze und Handlungen erarbeitet. Die SchülerInnen konnten in den Workshops Selbstwirksamkeit erfahren und mit dem Gefühl und Wissen aus dem Workshop gehen, dass sie selbst etwas verändern können.
Rückmeldungen der SchülerInnen zeigten, wie beliebt und wichtig diese Workshops sind. Das Handlungsprinzip der Freiwilligkeit, sowie die offene und vorurteilsfreie Haltung im Jugendhaus schuf eine angenehme Atmosphäre, in der Jugendliche über die vielfältigen Themenbereiche diskutieren und unterschiedliche Perspektiven kennenlernen konnten. Zudem bekamen die Jugendlichen einen Einblick in das vielfältige Angebot der Villa K. und des S16. Durch diesen Kontakt sank die Hemmschwelle das Programm für sich zu entdecken und partizipativ mitzugestalten, sowie Unterstützung bei persönlichen Angelegenheiten zu bekomme.
Die Feedbacks von Seiten der SchülerInnen und der Schule bestätigten, dass eine Zusammenarbeit unverzichtbar ist und sich das Erlernte sehr positiv auf den Alltag in der Schule auswirkt. Ein großer Dank gilt der Kinder- und Jugendhilfe Vorarlberg für die finanzielle Unterstützung, dass die bereits etablierten und innovativen Präventionsworkshops weiter angeboten werden können.
„Prävention ist zwar nicht messbar, hat aber gerade im Bereich der Gewalt- und Mobbingbereitschaft einen unglaublichen Stellenwert. Damit schaffen wir es, das Thema verständnisvoll mit Schülerinnen und Schülern im offenen Dialog diskutieren zu können,“ so Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Mario Leiter.