Mit seinen kontinuierlichen Aktivitäten unterstützt das Land Vorarlberg sowohl Einzelprojekte von Vorarlberger Autorinnen und Autoren als auch Veranstaltungen wie das Literaturfestival hardcover oder den Feldkircher Lyrikpreis. Seit 1999 wird in einem anonymisierten Verfahren alljährlich auch der Literaturpreis vergeben. „Es freut mich ganz besonders, dass wir heuer gleich drei junge Stimmen mit der Vergabe von Arbeitsstipendien fördern können“, erklärte Christian Bernhard. Der Kulturlandesrat lobte das Potenzial und die Vielfalt der literarischen Nachwuchsszene in Vorarlberg.
Im Rahmen der Vergabe des 20. Vorarlberger Literaturpreises , die bereits Ende April in Bregenz stattfand, wurde auch der junge Bludenzer Schriftsteller Mathias Müller mit einem Arbeitsstipendium in Höhe von 2.500 Euro ausgezeichnet.
Sprachlust, intensive und überraschende Bilder kennzeichnen auch den Text von Mathias Müller. „Journal“, so der Arbeitstitel, überzeugte die Jury durch seinen eigenwilligen Stil und das zu unserer normierten Gegenwart entworfene Gegengewicht. „Journal ist ein Buch, das gelesen werden möchte, als würde mit den Fingern über eine Landkarte gefahren. Nicht um zu wissen, was auf der nächsten Seite passiert, sondern der Freude am Lesen wegen“, beschreibt Mathias Müller seinen Text. Der 31-jährige, aus Bludenz stammende Autor überzeugte die Jury auch durch seine Freude am Experiment mit Perspektivenwechsel und Zeitsprüngen.
Mathias Müller
• geboren 1988 in Bludenz, lebt und arbeitet in Wien
• 2015 bis 2018 an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften tätig, Forschungen zu Ilse Aichinger, Thomas Bernhard und Karl Kraus
• Übersetzungen von Rosmarie Waldrop, Charles Bernstein und Roberta Dapunt für Versatorium – Gedichte und Übersetzungen
• Organisation von Veranstaltungen mit dem Ilse-Aichinger-Haus
Mathias Müller: „Das Arbeitsstipendium ermöglicht es mir, mich für längere Zeit sehr intensiv mit der Arbeit an Journal zu befassen, damit die Bewegungen, die Dynamiken zwischen Wiederholungen und Widersprüchen in Gang gehalten, die Unruhe vermehrt werden kann.“
Dieser Artikel wurdem am 13. Mai 2019 online gestellt.