Rund 700 Menschen leben in der Bludenzer Südtiroler Siedlung, die zwischen 1943 und 1952 entstanden ist. Vor zwei Jahren haben die Vorbereitungen für ein umfangreiches Sanierungsprojet der teilweise sehr schlechten Bausubstanz begonnen. Die Stadt Bludenz und Alpenländische gemeinnützige Wohnbaugesellschaft haben nun eine gemeinsame Vorgehensweise beschlossen.
Für den Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann war von Anfang an klar: „Die Interessen der Bewohner*innen müssen gehört und gewahrt werden. Mit der getroffenen Qualitätsvereinbarung können wir das jetzt gemeinsam mit der Alpenländischen vertraglich fixieren.“
Im Rahmen dieser Qualitätsvereinbarung wurden die zwei Projekte SüdSan (dabei geht es um die beispielhafte Sanierung von zwei typischen Siedlungshäusern) und „Antonius & Fatima“ (darin wurde das Zusammenleben und vor allem auch die Freiräume in der Siedlung untersucht) nun zusammengeführt und entsprechende Umsetzungsschritte definiert. Wichtig dabei ist: Alle Beteiligten geben in ihrem Wirkungsfeld dem Projekt die nötige Priorität und werden organisatorisch und fachlich alles tun, um diese Ziele und den Zeitplan einhalten zu können, damit dieses Projekt zu einem Vorzeigeprojekt für ganz Vorarlberg werden kann. „Das ist mit dem einstimmigen Beschluss der Stadtvertretung mehr als nur ein Lippenbekenntnis. Die Alpenländische und die Stadt wollen am Ende der Sanierungsarbeiten eine Wohnsiedlung mit optimal genutzten Freiräumen mit möglichst hoher Lebensqualität zu erschwinglichen Mietpreisen“, betont Bürgermeister Tschann.
Auf mehreren Seiten haben die Alpenländische und die Stadt Bludenz in sieben Kapiteln zahlreiche Punkte definiert, die es gilt bei allen kommenden Sanierungsschritten umzusetzen. Da ist die städtebauliche Gesamtbetrachtung des Planungsgebietes genauso inkludiert wie die Freiraumqualität, eine entsprechende architektonische Umsetzung, Barrierefreiheit (wo es in den alten Bausubstanzen möglich ist) oder auch ökologischen Aspekt mit einer klimaaktiv Zertifizierung. Energetische Aspekte und eine angepasstes Mobilitätsmanagement vor allem für fußläufige Verbindungen und den öffentlichen Personennahverkehr werden realisiert. Diese Qualitätsvereinbarung soll auch regelmäßig evaluiert und angepasst werden. „Die Inhalte wurden gemeinsam mit allen Partnern und vor allem mit der Bevölkerung der Siedlung erarbeitet. Nun gilt es, dies auch umzusetzen. Darauf wollen wir im Sinne unserer Bevölkerung achten“, kündigt Tschann an. Die ersten Sanierungsarbeiten an den beiden ausgewählten „Musterhäusern“ starten noch im Frühjahr.
Veröffentlicht am 24.03.2023