Teuerungsraten jenseits der 10-Prozent-Marke belasten die Bevölkerung. Trotz milden Winters stellen Strom- und Heizkosten für viele eine große Herausforderung dar. Für Bürgermeister Simon Tschann ist deshalb klar: „Es braucht mehr Unterstützung!“
Der Heizkostenzuschuss ist gefragt wie nie. Schon bis Dezember wurden mehr Anträge eingebracht als in der gesamten Heizperiode 2021/22. Grund dafür ist nicht nur eine Ausweitung des Bezieherkreises, viele Leute informieren sich auch besser über verfügbare Leistungen. Der Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann hat dazu eine klare Haltung: „Die bestehende Nachfrage und Gespräche mit den Bludenzer*innen machen es für mich eindeutig: bei den Energiekosten müssen wir den Leuten unter die Arme greifen!“ Ähnliches werde ihm von den anderen Bürgermeistern in der Region berichtet.
Appell an die Landesregierung
Für derartige Maßnahmen hat der Bund den Ländern insgesamt 450 Millionen Euro zugesagt. 20 Millionen davon fließen nach Vorarlberg. Noch ist unklar, was damit passieren wird. „Es braucht Lösungen bei Strom- und Heizkosten. Das Land ist hier am Zug. Das habe ich auch schon dort deponiert“, appelliert Tschann an die Landesregierung.
Heizkostenzuschuss als richtiges Instrument
Inhaltlich hat das Bludenzer Stadtoberhaupt eine klare Vorstellung: „Eine Verdoppelung des Heizkostenzuschusses wäre gerechtfertigt und leicht umsetzbar. Die Daten liegen in den Gemeinden, man könnte einfach überweisen.“ Somit bekäme jede*r Bezieher*in nochmal 330 Euro. Auch der Kreis der Anspruchsberechtigten solle laut Bgm. Tschann vergrößert werden: „Viele, die derzeit aus den Richtlinien rausfallen, haben auch zu kämpfen. Ich denke hier vor allem an Familien. Der Bezieherkreis gehört deshalb ausgeweitet.“
Für Alleinstehende liegt die Einkommensgrenze derzeit bei 1.371,- Euro, für Ehepaare bei 2.057,- Euro. Jedes Kind erhöht die Grenze um 412,- Euro (alle Beträge netto). Tschann stellt sich vor, die beiden Grundbeträge um je 500,- Euro anzuheben.
„Das wird natürlich zu vielen weiteren Anträgen und somit viel Arbeit in den Rathäusern und Gemeindeämtern führen, wo die Abwicklung stattfindet. Es wäre deshalb gerecht, die Gemeinden für die zusätzliche Arbeit zu entschädigen“, so der Bürgermeister der Bezirkshauptstadt.
Eines steht für Bürgermeister Tschann jedenfalls fest: „Es muss eine spürbare Entlastung für unsere Bevölkerung geben“, und schließt optimistisch: „Ich vertraue auf unsere Landesregierung, zeitnah eine vernünftige Lösung zu finden.“
Der Artikel wurde am 6. Februar 2023 veröffentlicht.