„Das Ergebnis ist gut. Die Rahmenbedingungen für die städtische Finanzplanung bleiben aber weiterhin sehr herausfordernd“, so fassen der Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann und sein Finanzstadtrat Jimmy Heinzl den Rechnungsabschluss für das vergangene Jahr zusammen. Die Stadtvertretung hat in ihrer Sitzung vom 25. Mai den Rechnungsabschluss beschlossen.
Mit einer ausgewiesenen Haushaltssumme von rund 57 Millionen Euro stellt das umfangreiche Zahlenwerk einen neuen Rekord in der Geschichte der Stadt Bludenz dar. Auch die Tatsache, dass im Verhältnis zum Voranschlag ein Überschuss von fast drei Millionen Euro erwirtschaftet wurde, würde unter normalen Umständen bejubelt werden. Aber: „Zurückhaltung ist angesagt. Wir haben gut gewirtschaftet. Für die besser ausgefallenen Ertragsanteile und die inflationsbedingt notwendigen guten Gehaltsabschlüsse und die damit gestiegene Kommunalsteuer sind wir nicht verantwortlich“, mahnt Bürgermeister Tschann vor unreflektierten Begehrlichkeiten. „Keine Frage, der Haushaltskonsolidierung muss weiterhin hohe Priorität eingeräumt werden, die ungewissen Konjunkturaussichten, die Zinsentwicklung und unser Blick auf eine lange Aufgabenliste machen das notwendig“, erläutert Finanzstadtrat Heinzl.
Das gute Ergebnis des Rechnungsabschusses 2022 wurde letztlich auch durch Projektverschiebungen beeinflusst. „Das waren Folgen der weltweiten Lieferprobleme und der generellen Überhitzung auf dem Bausektor. Die teilweise exorbitanten Kostensteigerungen – wie zum Beispiel beim Bau der VS Bludenz Mitte – werden uns die nächsten Jahre beschäftigen.“
Die im vergangenen Jahr sehr gute Liquidität der Stadt und die erzielten Überschüsse führten dazu, dass für anstehende Vorhaben und Grundankäufe keine Kredite aufgenommen werden mussten. So wurde auch das für die weitere Quartiersentwicklung sehr wichtige rund 3500 Quadratmeter große Würbel-Areal erworben. „So eine Chance bietet sich im Stadtzentrum nur einmal. Dafür haben wir den finanziellen Spielraum genutzt“, so Bürgermeister Tschann.
„Und wir konnten unsere Rücklagen wieder etwas auffrischen. Das brauchen wir auch, denn mit dem Bau der Erweiterung der VS Bludenz Mitte und dem neuen Feuerwehrhaus in Bings stehen große Investitionsvorhaben an“, weiß Tschann. Gestiegen sind auch wieder die Transferzahlungen an den Sozialfonds des Landes und die Abgangsdeckung für die Krankenanstalten des Landes. „Auch das neue Kinderbetreuungsgesetz wird für eine deutlichen Kostensteigerung in diesem Bereich sorgen. Für Bludenz wird die Umsetzung dieser Gesetzesmaßnahmen Belastungen von mehreren Millionen bedeuten. Ich hoffe, dass es dafür zusätzliche Mittel und Förderungen vom Land gibt“, erwartet Tschann Hilfe von Seiten des zuständigen Gesetzgebers – in diesem Fall vom Land Vorarlberg.
Der Finanzausschuss hat den Entwurf des Rechnungsabschlusses einstimmig zur Beratung und Abstimmung an die Stadtvertretung verabschiedet. Die Sitzung der Stadtvertretung findet am Donnerstag, 25.05.2023, um 18 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses statt und wird auch auf dem Youtube-Kanal der Stadt Bludenz übertragen.
Dafür hat die Stadt Bludenz 2022 Geld ausgegeben:
- Tiefgarage Zentrum 2.000.000
- VS Mitte, Neu- und Erweiterungsbau 1.774.604
- Straßenbau, Neubau und Sanierung 1.219.852
- Grunderwerb – Anzahlung 1.000.000
- Wasserversorgung 833.270
- Elektronische Schultafeln 464.934
- Kraftfahrzeuge 265.700
- Öffentliche Beleuchtung 108.587
Veröffentlicht am 23.05.2023.