Kommunalarchivtagung fand heuer in Bludenz statt

Die jährlich stattfindende Tagung des Arbeitskreises der Kommunalarchivarinnen und Kommunalarchivare im Rahmen des Österreichischen Städtebundes fand nach 19 Jahren wieder in Vorarlberg statt. Die Stadt Bludenz war am 18. und 19. April Gastgeberin für 75 Archivarinnen und Archivare aus ganz Österreich und der benachbarten Schweiz sowie Deutschland und Liechtenstein.

Die Entscheidung, die Tagung in Bludenz abzuhalten, entstand aus der Planung des Veranstaltungsprogramms zur Geschichte der Stadt im Jahr 2024. Stadtarchivar Stefan Stachniß betonte in seiner Begrüßungsrede, dass die Unterstützung durch den Vorstand des Arbeitskreises und die Zustimmung der lokalen Politik den Ausschlag gaben, die Veranstaltung in Bludenz abzuhalten. „Obwohl der Umgang mit dem Stadtarchiv gerade in den letzten Jahrzehnten eine sehr wechselvolle war, geht es Aufgrund der gesetzlichen Grundlage und verschiedene Initiativen und Projekte nun in eine gute Richtung“, so Stachniß.

Die Vorsitzende des Arbeitskreises, Direktorin Dr. Brigitte Rigele vom Wiener Stadt- und Landesarchiv, begrüßte die zahlreichen Archivarinnen und Archivare und gab einen Einblick auf das Programm der Tagung und freute sich insbesondere auf den wichtigen Austausch zwischen den Vorträgen. Anschließend eröffnete Bürgermeister Simon Tschann die Tagung. "Nach 19 Jahren findet die Archivtagung wieder in Vorarlberg statt. Dass Bludenz Gastgeberin geworden ist, freut mich ganz besonders, herzlich Willkommen", so Tschann.

Das Nachmittagsprogramm startete mit Vorträgen über die Vorarlberger Kommunalarchivverbünde – das Montafon Archiv, das Regionalarchiv Bludenz-Bürs-Nüziders und das Walgau-Archiv – und die Maßnahmen des Niederösterreichischen Landesarchivs zur Unterstützung der kommunalen Archive im größten Bundesland. Nach der Pause referierten Christof Thöny über Projekte der Stadt Bludenz und des Geschichtsvereins "Gemeinsam Stadt erforschen" und Jürgen Illigasch über "Kleine Maßnahmen der Bestandserhaltung mit weitreichender Wirkung".

Die Teilnehmer*innen der Tagung erhielten bei den frühabendlichen Führungen einen Einblick in die Geschichte der Stadt, es wurden die Altstadt, das Stadtmuseum, das Kriegerdenkmal und das Stadtarchiv besichtigt. Der erste Tag der Veranstaltung endete mit dem Empfang des Bürgermeisters im Fohren Saal.

Am Freitagvormittag wurde die Tagung mit der Neuwahl des Vorstands des Arbeitskreises fortgesetzt. Zum neuen Vorsitzenden wurde Dr. Wolfram Dornik, Leiter des Stadtarchivs Graz, gewählt.

Im weiteren Verlauf der Tagung setzten sich die Teilnehmer nochmals intensiv mit verschiedenen Archivthemen auseinander. Clemens Andreasch vom Vorarlberger Landesarchiv referierte über die Kommunikation und Schulung des Archivs mit der Verwaltung. Maria Benauer berichtete in ihrem Vortrag über "Digital Archivieren im Kommunalarchiv" von den Erkenntnissen aus dem Projekt Digitales-Archiv-Dornbirn. Nach der Pause informierte Niko Hofinger zum Thema "Das Stadtarchiv Innsbruck geht hinaus mit den Quellen" über die Onlineprojekte des Stadtarchivs. Abschließend sprach Matthias Vigl zu "Vom Datenfriedhof zum digitalen Lesesaal" über die Qualitätssicherung, Datenverwaltung und den Zugang zu Daten im Wiener Stadt- und Landesarchiv.

Die Tagung in Bludenz war äußerst erfolgreich und unterstrich die wachsende Wertschätzung für die eigene Geschichte, insbesondere die Bedeutung des kommunalen Archivs. Wir freuen uns außerordentlich darüber, dass eine derart bedeutende Veranstaltung in Bludenz stattfinden konnte.

Hinweis

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