Mehr Klimafitness und Freiräume für Bludenzer Südtiroler Siedlung

Vorstellung der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung für noch lebenswerteren Wohnort

Leistbaren Wohnraum schaffen, das Zusammenleben und die Nachbarschaft stärken, den charmanten Charakter der Siedlung erhalten sowie das Quartier zu einem klimafitten Stadtteil machen – das sind zusammengefasst die Wünsche und Anregungen des Bürgerbeteiligungsprozesses in der Bludenzer Südtiroler Siedlung. Die Bewohner*innen waren über den Sommer 2022 eingeladen, sich für die Zukunft des Quartiers in die Planung einzubringen.


Im Zuge des Modernisierungsvorhabens der Alpenländischen Gemeinnützigen WohnbauGmbH, der Stadt Bludenz und mehrerer Projektpartner waren die Bewohner*innen des Quartiers in den Sommermonaten aufgerufen, im Rahmen des gemeinsamen Projekts „Antonius & Fatima“ Vorschläge zur Gestaltung der Zukunft der Südtiroler Siedlung zu unterbreiten – um den Wohnort noch lebenswerter zu gestalten. Am Freitag, den 11.11.2022 präsentierte das Planungsteam in der Volksschule Obdorf die Ergebnisse des Prozesses – die sogenannten „Siedlungsgeschichten von morgen“. Auch ein kurzer Film über die Siedlung wurde gezeigt. Diese Geschichten sind durch das Zusammenwirken der Bewohner*innen der Südtiroler Siedlung mit dem Planungsteam, der Alpenländischen Gemeinnützigen WohnbauGmbH und der Stadt Bludenz entstanden. Die illustrierten Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsprozesses sind als Ausstellung, ganz zentral im öffentlichen Bereich der Siedlung, in Form von bespannten Baustellenzäunen zu sehen. „Ich bin begeistert, wie kreativ diese Ideen und wie konstruktiv die Gespräche in der Siedlung ausgefallen sind. Ein großes ‚Danke‘ an alle, die sich mit so viel Engagement für die Zukunft unserer Stadt eingebracht haben“, betont der Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann.

Kleinere Maßnahmen zuerst, Machbarkeit im Fokus
Die Alpenländische Gemeinnützige WohnbauGmbH wird gemeinsam mit der Stadt Bludenz in den nächsten Monaten überprüfen, welche der Ideen und Vorschläge tatsächlich umsetzbar und finanzierbar sind. Im Frühjahr 2023 wird es genauere Aussagen zur Machbarkeit und zum Zeitplan geben. Fest steht, dass die Themen nicht alle auf einmal umgesetzt werden: „Kleinere Maßnahmen werden rascher realisiert, größere Maßnahmen müssen im Detail geplant und auch die Finanzierung muss sichergestellt werden“, unterstreicht Prokuristin Alexandra Schalegg, Geschäftsstellenleiterin der Alpenländischen Gemeinnützigen WohnbauGmbH in Vorarlberg.

Lebensraum für viele verschiedene Menschen
Der Beteiligungsprozess zeigt ein klares Ergebnis. Die Siedlung soll weiterhin ein Wohnort für viele verschiedene Menschen sein. Unterschiedlich große Haushalte sollen ein leistbares und gutes Wohnungsangebot finden: von der alleinlebenden Berufseinsteigerin über das ältere Pärchen bis hin zur Großfamilie. Auch Räume für gemeinschaftliche Aktivitäten und Treffpunkte wurden angeregt, hierfür braucht es allerdings auch noch Verantwortliche und jeweils ein Programm. Baulich wird in der Siedlung punktuell behutsam nachverdichtet. Die Neubauten sollen barrierefreie Wohnungen für ältere Menschen anbieten, deren Gebäudeformen sollen sich an bestehenden Häusern orientieren. Sie dienen somit als Türöffner für die Modernisierung des Altbestandes und der ganzen Siedlung – mit Garagen für PKW und Fahrräder. Durch den Ausbau und das leichte Anheben des Dachgeschosses werden in jedem Haus zusätzliche Wohnungen geschaffen und auch bautechnische Verbesserungen ermöglicht. Die Sanierung der Altbestandsbauten erfolgt gemäß den Empfehlungen des eigens dafür ins Leben gerufenen Projekts SÜDSAN: Die charakteristischen Gestaltungsmerkmale der Siedlung bleiben erhalten.

Klimafreundliche Siedlung
Jedes Hausdach im Quartier soll, wenn es nach den Mitwirkenden des Beteiligungsprozesses geht, zukünftig eine PV-Anlage und ein klimafreundliches Heizsystem erhalten. Auch die Bushaltestellen sollen – auch im Sinne der Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs – aufgewertet werden: Überdachungen als Witterungsschutz, bessere Sitzgelegenheiten und Beleuchtung und, wo möglich, sollen auch Bäume gepflanzt werden – für Schatten und um CO2 zu binden, generell mehr Grün statt Asphalt. So soll weniger gemäht werden, um blühende Wiesen zu erhalten. Die bestehenden Eigengärten sollen unangetastet bleiben, dafür sollen gemeinschaftliche Beete – Stichwort „urban gardening“ – ausgebaut werden.

Der Weg zur Entschleunigung
Über gestalterische Maßnahmen, wie beispielsweise Fahrbahnmarkierungen oder Grüninseln, soll der Verkehr in der Siedlung zukünftig langsamer und somit sicherer werden – so ein weiteres zentrales Anliegen. Auch vorbereitende Maßnahmen zum Ausbau der E-Mobilität, die Schaffung eines barrierefreien Weges durch die Siedlung, die Reaktivierung des Fußwegs am Galgentobel sowie eine teilweise Umstellung auf Wohn- und Spielstraßen sind Ergebnisse des Prozesses in diese Richtung. Angeregt haben die Beteiligten auch die Neugestaltung der Spielplätze in der Siedlung und des Bewegungspark entlang des Galgentobels – mit Sportgeräten und einem Basisangebot an Mobiliar im öffentlichen Raum.

„Zusammenfassend gesagt, liegt der Fokus bei der der Modernisierung der Südtiroler Siedlung darauf, den Häuserbestand klimafit zu machen. Parallel sollen die vorhandenen Potentiale im Freiraum besser nutzbar gemacht werden, wobei die Bewohner*innen immer im Mittelpunkt stehen. Wir sind zuversichtlich, dass die Maßnahmen eine große Aufwertung dieses Wohnraums in Bludenz bedeuten“, so Alexandra Schalegg abschließend.

„Antonius & Fatima“:
Projektträger: Alpenländische Gemeinnützige WohnbauGmbH, Stadt Bludenz
Projektteam: Büro für resiliente Raum- & Stadtentwicklung e.U., Energieinstitut Vorarlberg, Raumforschung und Raumkommunikation, FRAU STURN, smartwärts e.U., reacct e.U., raum_link
Förderung: Leuchttürme für resiliente Städte 2040 (Klima- und Energiefonds)
Film zur Siedlung
Ausstellung: Illustrierte Ergebnisse des Prozesses auf Baustellenzäunen

Zur Südtiroler Siedlung Bludenz
Baujahre: 1942 - 1972
Häuser: 77
Wohneinheiten: 397
Bewohner*innen: 650
Eigentümerin: Alpenländische Gemeinnützige WohnbauGmbH
Mehr Infos: www.alpenlaendische.at



Weitere Informationen
Alpenländische Gemeinnützige WohnbauGmbH
Prok. Alexandra Schalegg
Vorstadt 15, 6800 Feldkirch
T +43 5522 75981
vorarlberg@alpenlaendische.at
www.alpenlaendische.at


Der Artikel wurde am 17. November 2022 veröffentlicht.

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