In der Südtiroler Siedlung in Bludenz startet mit „Antonius & Fatima“ ein weiteres Projekt zur Modernisierung des Stadtteils. In drei Veranstaltungen – sogenannten „Living Labs“ – wird bis 2023 gemeinsam mit den Bewohner*innen und Interessierten ein städtebaulicher Entwicklungsplan zu den Themen Klima, Mobilität, Freiraumnutzung, Barrierefreiheit, Zusammenleben und vielen mehr erarbeitet. Die schrittweise Umsetzung der daraus abgeleiteten Maßnahmen beginnt ab 2023. Ziel ist es, die Attraktivität des Quartiers zu stärken. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Leuchttürme für resiliente Städte 2040“ durchgeführt.
Die in den Jahren von 1942 bis 1972 erbaute Südtiroler Siedlung in Bludenz wird im Rahmen des Projekts „Antonius & Fatima“ fit für die Zukunft gemacht. Ermöglicht wird dies durch die Förderung „Leuchttürme für resiliente Städte 2040“ des Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung. In einem mehrstufigen Prozess werden gemeinsam mit den Bewohner*innen der Südtiroler Siedlung und allen Interessierten konkrete Ideen entwickelt, die in Folgeprojekten ab 2023 von der Stadt Bludenz und der Alpenländischen Gemeinnützigen WohnbauGmbH – die gleichzeitig auch Eigentümerin der 77 Häuser in der Südtiroler Siedlung ist – umgesetzt werden. Neben „Antonius & Fatima“ startete im Jänner 2022 ein weiteres Sanierungsprojekt in der Südtiroler Siedlung: Zwischen 2022 und 2024 werden beim Pilotprojekt „SÜDSAN“ zwei Häuser modernisiert – die baulichen Ergebnisse werden als Grundlage für die Sanierung der anderen Häuser dienen.
Modernisierung einer historischen Siedlung
„Quartiere wie die Südtiroler Siedlung in Bludenz leisten einen wichtigen Beitrag zum leistbaren Wohnen in Vorarlberg. Gleichzeitig ist sie als ehemalige Arbeitersiedlung auch historisch einzigartig und muss als wichtiges Erbe der Nachkriegszeit bestmöglich erhalten werden“, betont Landesrat Marco Tittler. „Mit dem Projekt ‚Antonius & Fatima‘ wollen wir die Attraktivität des Quartiers steigern. Die rund 650 Bewohnerinnen und Bewohner sind eingeladen, sich aktiv an der Weiterentwicklung zu beteiligen. Jedes Feedback ist wichtig und hilft dabei, die Lebensqualität in der Südtiroler Siedlung nachhaltig zu verbessern“, stellt der Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann fest. „Antonius & Fatima“ ist ein gemeinsames Projekt von Stadt Bludenz und der Alpenländischen Gemeinnützigen WohnbauGmbH. Mehrere Projektpartner aus ganz Österreich – darunter das Energieinstitut Vorarlberg und das Büro für resiliente Raum- & Stadtentwicklung – sind an der Umsetzung beteiligt.
Gemeinsam ein Zukunftsbild schmieden
In insgesamt drei „Living Labs“ – eine Serie von Projektworkshops – werden im Juni, September und November Fragen zu Nachbarschaft und Zusammenleben, zu Umbauten, Zubauten und Neubauten sowie zur Nutzung von Freiflächen und zum Einsatz von klimafreundlichen Verkehrskonzepten oder einer zukunftsorientierten Energieversorgung erarbeitet. „Eingeladen sind alle Anwohnerinnen und Anwohner sowie alle am Prozess Interessierten. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung, Unternehmen und Fachleuten werden sie in einer gemütlichen Atmosphäre darüber nachdenken und diskutieren, welche Potenziale in der Siedlung schlummern und wie diese für die Zukunft entfaltet werden können. Wir möchten die Teilnehmenden aber auch dazu einladen, uns Geschichten von früher zu erzählen und selbst aktiv bei der Programmgestaltung mitzuwirken“, erklärt Prok. Alexandra Schalegg, Geschäftsstellenleiterin der Alpenländischen Gemeinnützigen WohnbauGmbH in Vorarlberg. „Im Frühjahr 2023 wird es dann einen richtungsweisenden Entwicklungsplan für die Siedlung geben, aus dem in den Folgejahren konkrete Projekte umgesetzt werden“, ergänzt DI Markus Lechleitner, Geschäftsführer der Alpenländischen Gemeinnützigen WohnbauGmbH.
Das steckt hinter Antonius & Fatima
„Der Projekttitel ‚Antonius & Fatima‘ setzt sich aus zwei lokalen Gegebenheiten zusammen“, erklärt Gudrun Sturn, die für den Prozess mitverantwortlich ist, und führt weiter aus: „Zum einen wurde die Südtiroler Siedlung in Bludenz auf dem Antonius Wäldle errichtet. Zum anderen gibt es die Fatima-Kirche, die im Süden der Siedlung liegt. Im Laufe des Projekts werden den Bewohnerinnen und Bewohnern Antonius und Fatima immer wieder als Symbolfiguren begegnen – sie stehen stellvertretend für die vielen Menschen, die während des Projekts in einen Dialog treten werden.“ Das erste Living Lab findet am 10. Juni statt.
Factbox „Antonius & Fatima“:
Projektträger: Alpenländische Gemeinnützige WohnbauGmbH, Stadt Bludenz
Projektteam: Büro für resiliente Raum- & Stadtentwicklung e.U., Energieinstitut Vorarlberg, Raumforschung und Raumkommunikation, FRAU STURN, smartwärts e.U., reacct e.U., raum_link
Förderung: Leuchttürme für resiliente Städte 2040 (Klima- und Energiefonds)
Termine Living Labs:
10. Juni 2022
9. September 2022
11. November 2022
Mehr Infos: www.alpenlaendische.at
Zur Südtiroler Siedlung Bludenz
Baujahre: 1942 - 1972
Häuser: 77
Wohneinheiten: 397
Bewohner*innen: 650
Eigentümerin: Alpenländische Gemeinnützige WohnbauGmbH