Im Rahmen eines Pilotprojektes will sich die Stadt Bludenz verstärkt der Gewaltprävention an Schulen widmen. „Gerade nach den schrecklichen Ereignissen vor fast einem Jahr wollen wir uns vermehrt diesem Thema stellen“, kündigt Vizebürgermeisterin Andrea Mallitsch in ihrer Funktion als Familienstadträtin an. Partner dabei ist das Institut für Sozialdienste.
Nach dem Femizid im August 2022 hat die Stadt mehrere Schritte gesetzt. Unter anderem wurde eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet. Diese hat sich für die Zusammenarbeit mit dem „ifs“ entschieden. „Uns ist wichtig, die verschiedenen Zielgruppen gut einzubinden“, betont Mallitsch. Das Institut für Sozialdienste könne dafür auf vorhandene Personalressource zurückgreifen und verfüge vor allem über das notwendige Know-How. Zudem sei das „ifs“ auch mit allen Systempartnern bestens vernetzt.
Gestartet wird an der Volksschule St. Peter mit einem Pilotprojekt. Neben den Kindern werden Lehrpersonen und Eltern in den Projektablauf integriert und aktiv eingebunden. Vorerst ist dieses Vorhaben auf das Schuljahr 2023/24 fixiert. „Es wird aber eine ständige Evaluierung geben. Wenn sich das bewährt, werden wir weitere Schritte setzen“, so Andrea Mallitsch. Wichtig sei ihr, dass mit Gewaltprävention so früh wie irgend möglich und sehr niederschwellig angesetzt werde. Die Schule als Multiplikator garantiere zudem einen gemeinschaftlichen Prozessansatz. Gestartet wird im Herbst mit den dritten und vierten Klassen.
„Wie wollen gemeinsam mit dem „ifs“ und dem Lehrpersonal dabei nicht nur die Kinder abholen, sondern wollen alle – ob Eltern, Großeltern oder Verwandte und Bekannte – sensibilisieren.“ Das Ziel besteht analog zum bekannten STOP-Projekt in der Gewaltprävention. Kinder sollen mittels verschiedener Inputs und wiederholten Übungen Schlüsselkompetenzen wie Empathie, Konfliktlösung, Kommunikation, Gemeinschaft oder auch Teamfähigkeit und Diversität erlernen und auch erfahren. Das Programm wird in den Schulalltag integriert. So sollte es auch zur Entlastung der Lehrpersonen (zum Beispiel bei Pausenkonflikten) beitragen. „Die gemeinschaftliche Herangehensweise hat uns von diesem Pilotprojekt überzeugt. Nach der Evaluation mit den verschiedenen Personengruppen, haben wir eine Basis für die weiteren Entscheidungen“, betont Vizebürgermeisterin Andrea Mallitsch abschließend.
Veröffentlicht am 30.06.2023.