Schließung der Geburtenstation ist ein „No-Go“

Bludenzer Bürgermeister Tschann fordert langfristige Verbesserungen, um solche Maßnahmen zu verhindern

„Eine weitere Schließung der Geburtenstation Bludenz darf es in Zukunft nicht mehr geben. Der Standort Bludenz ist für den Bezirk von enormer Bedeutung. Das sehen alle Bürgermeisterkollegen*innen so, wir benötigen in Bludenz einen umfassenden medizinischen Service“, zeigt sich der Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann wenig erfreut über die „temporäre Schließung“ der Geburtenstation am LKH Bludenz.

Bekanntlich hat die KHBG mit dem Hinweis auf hohe Überstundenstände und eine angespannte Personalsituation beschlossen, die Geburtenstation im Landeskrankenhaus Bludenz von 16. Juli bis 16. August zu schließen. „Die Ärzt*innen und das medizinische Personal im Bludenzer Spital leisten eine hervorragende Arbeit. Wir haben Verständnis für ihre Situation. Die Schließung einer so wichtigen Abteilung kann aber nicht die Lösung sein. Die Krankenhausbetriebsgesellschaft ist hier in der Pflicht“, betont Tschann. Nach dieser einmonatigen Pause müsse die Station wieder geöffnet werden, eine weitere Schließung sei nicht akzeptabel. Damit sei es aber wahrscheinlich nicht getan, glaubt Tschann: „Ich appelliere an dieser Stelle auch an die zuständige Landesrätin Martina Rüscher. Sie muss sich diesem Problem annehmen, langfristige Verbesserungen in Sachen Personaldecke scheinen zwingend notwendig!“

Für die 29 Gemeinden des Bezirkes stelle das Krankenhaus Bludenz immer noch die medizinische Basisversorgung dar. Und da spiele für Bludenz mit 16.400 Einwohnern*innen und dem Bezirk mit rund 70.000 Einwohnern*innen die Geburtenstation eine zentrale Rolle. Bludenz ist flächenmäßig der größte Bezirk des Landes und somit auch mit langen Anfahrtswegen zum LKH in der Bezirkshauptstadt. Eine Entlastung von Bludenz, die dann eventuell zu einer Überlastung in Feldkirch führe, sei zu hinterfragen. „Letztendlich geht es um die Frauen und ihre Kinder – eine Verunsicherung kurz vor der Geburt will niemand“, so Tschann abschließend.

 

Der Artikel wurde am 28. Juni 2022 online gestellt.

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