Wie schon im vergangengen Jahr wird die Geburtenstation im LKH Bludenz über den Sommer geschlossen. Der Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann und Vizebürgermeisterin Andrea Mallitsch fordern Lösungen, um künftige Schließungen zu verhindern.
Die Gerüchteküche brodelte schon einige Zeit, nun ist seit wenigen Tagen bekannt: Die Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) plant auch heuer wieder, die Geburtenstation im LKH Bludenz über den Sommer zu schließen. Bürgermeister Simon Tschann und die für Gesundheitsagenden zuständige Vizebürgermeisterin Andrea Mallitsch reagieren auf dieses Vorhaben überrascht: „Uns ist bewusst, dass die personelle Lage angespannt ist. Wir wollen auch niemandem den Sommenurlaub verwehren, aber dass über mehrere Wochen keine Geburten möglich sein werden, darf nicht sein.“
Die vorübergehende Schließung im vergangenen Jahr wurde damit begründet, dass das Personal durch Corona angesammelte Überstunden abbauen und man sich für neue Wellen rüsten müsse. Laut Bürgermeister Tschann können diese Argumente nicht mehr gelten: „Auch dank der hervorragenden Arbeit in unseren Landeskrankenhäusern ist Corona Gottseidank kein Thema mehr. Dass es heuer wieder zu einer Schließung kommt, kam überraschend.“ Schließlich geht es um die Versorgungssicherheit für rund 70.000 Einwohner*innen im gesamten Bezirk. Rund 40 Geburten gibt es durchschnittlich pro Monat im LKH Bludenz, im Sommer wird für einen Monat keine stattfinden. „Wir nehmen diese Entscheidung der KHBH zur Kenntnis und können werdende Mütter, die im Juli oder August ihr Kind erwarten, nur bitten, sich über die Alternativen zu informieren. Langfristig ist das aber sicher keine Lösung“, so Vizebürgermeisterin Mallitsch.
„Gerade im flächenmäßig größten Bezirk mit langen Anfahrtswegen muss eine funktionierende Geburtenstation eigentlich zur stets verfügbaren Infrastruktur gehören“, äußert sich Bürgermeister Tschann klar: „Künftig muss ein Ganzjahresbetrieb gewährleistet sein“. Vizebürgermeisterin Andrea Mallitsch pflichtet ihm bei: „Die Geburt eines Kindes ist eines der schönsten Ereignisse. Trotzdem ist es für alle Beteiligte eine Stresssituation, in der man sich auf das LKH im Bezirk verlassen können muss.“
„Wir werden uns dafür einsetzen, dass dies die letzte Sommerpause der Geburtenstation im LKH Bludenz gewesen sein wird“, so Tschann und Mallitsch abschließend.