Erste „offizielle Begegnungszone“ Österreichs entsteht in Bludenz

Das Landeskrankenhaus Bludenz ist eine der größten Hochbaustellen in Vorarlberg. Aber nicht nur am Spital wird intensiv gebaut, sondern auch im Außenbereich zwischen Krankenhaus, dem Betreuten Wohnen und dem Bludenzer Sozialzentrum St. Laurentiuspark tut sich einiges.

Nach einem Masterplan wird in mehreren Etappen das Gelände zwischen dem Bludenzer Sozialzentrum und der Rettungszentrale am Walserweg in eine einheitliche Parklandschaft umgestaltet. Natürlich wird das erst nach dem Abriss des Alttraktes und den daraus resultierenden Baumaßnahmen erkennbar werden.
Kernstück dieser einheitlichen Parkgestaltung ist die derzeit im Entstehen begriffene Begegnungszone, die unmittelbar vor dem neuen Haupteingang des Landeskrankenhaus Bludenz Form annimmt. Für diese Bauarbeiten ist seit dem Spätherbst die Spitalgasse gesperrt. Nach den Plänen der Architekten Mitiska/Piersantelli wird dort die erste Begegnungszone, die den neuen gesetzlichen Grundlagen entspricht, errichtet. Der Nationalrat hat vor wenigen Wochen die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür  beschlossen. Erst durch diese Novelle der Straßenverkehrsordnung kann laut § 76c so eine Begegnungszone realisiert werden. Gültig ist diese Novelle ab erstem April. Am dritten April wird dann auch die offizielle Eröffnung dieser ersten Vorarlberger Begegnungszone stattfinden.

Was kann man sich unter so einer Begegnungszone vorstellen?

„Einfach dargestellt könnte man eine Begegnungszone als einen Bereich mit gleichen Rechten für alle Verkehrsteilnehmer bezeichnen“, so schildert der Bludenzer Verkehrsstadtrat Wolfgang Weiss (SPÖ) das Vorhaben, das hier in Bludenz erstmals umgesetzt wird.
Begegnungszonen bieten ab April die bisher fehlende rechtliche Basis für derartige Verkehrsberuhigungsmaßnahmen. In Begegnungszonen dürfen künftig FußgängerInnen auch die Fahrbahn benützen, so dass ihnen die gesamte Straßenfläche zur Verfügung steht. RadfahrerInnen dürfen in Begegnungszonen nebeneinander fahren. Die vorgesehene gemischte Nutzung der gesamten Straßenfläche fordert, dass alle VerkehrsteilnehmerInnen in erhöhtem Maße auf einander Rücksicht nehmen.
Logische Konsequenz, mit einer maximal höchstzulässigen Fahrgeschwindigkeit von 20 km/h, soll die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistete werden. Die gemischte Nutzung des Straßenraumes erfordert aber auch planerische und architektonische Begleitmaßnahmen. So wird sich der Fahrbahnbelag aber auch die Straßengestaltung deutlich von „normalen Straßen“ abheben. Mit der Anbringung von Schwellenrillen, Bordsteinen und dergleichen kann ein Umfeld geschaffen werden, dass das Einhalten der erlaubten Höchstgeschwindigkeit zusätzlich fördert.
Die Begegnungszonen eignen sich vor allem für Straßen und Plätzen, in Orts- und Straßenzentren bei Ortsdurchfahrten oder Hauptplätzen, Geschäftsstraßen, Bahnhofsvorplätzen oder eben auch in diesem Fall dem Platz vor einem Krankenhaus, unmittelbar angrenzend an ein Wohnprojekt für Jung und Alt und in unmittelbarer Nähe eines Sozialzentrums. Natürlich werden diese Begegnungszonen auch eigens ausgewiesen und verordnet. Auch die neuen Schilder gelten erst ab erstem April. Wichtig war den Planern in Bludenzer Fall auch die vollkommene Barrierefreiheit dieser Begegnungszone. So wird künftig ohne eine einzige Stufe der Weg vom Sozialzentrum über die Spitalgasse hin zum Krankenhauseingang zum Walserweg führen.
Die Stadt Bludenz wird die Bauarbeiten bis April im Bereich der Straßenführung abgeschlossen haben. Parallel dazu wird - sobald es die Witterung zulässt - auch an der Parkgestaltung gearbeitet werden.

Nach dem derzeitigen Stand wird die Stadt Bludenz für die Straßengestaltung, Beleuchtung, die notwendigen Leitungserneuerungen, die Parkgestaltung, die Spielflächen und die Möblierung rund 600.000 Euro  investieren. „Uns ist diese offene Begegnungszone in unserer Sozialmeile sehr wichtig. Denn hier werden nun in Zukunft wichtige Institutionen wie das Sozialzentrum, das Wohnen für Jung und Alt und das Landeskrankenhaus über einen gemeinsamen Park und somit auch über einen Ort der Begegnung verfügen. Ich glaube, dass auch mit der architektonisch sehr ansprechenden Gestaltung hier eine neue Qualität des Aufenthalts erreicht werden kann“, ist Bürgermeister Mandi Katzenmayer überzeugt.

 

Hinweis

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