Vor zwei Jahren gab die Stadt Bludenz den Auftrag, eine Machbarkeitsstudie für ein Heizwerk zur Nahwärmeversorung zu erstellen. Das Ergebnis war klar, die Sinnhaftigkeit ist gegeben. Nun setzt die Stadt den nächsten Schritt. „Gemeinsam mit illwerke/vkw und der Agrargemeinschaft Bürs wird Bludenz die Nahwärme Bludenz-Bürs GmbH gründen“, kündigt Bürgermeister Simon Tschann an. Die Stadtvertretung hat den Grundsatzbeschluss einstimmig getroffen.
Gestartet wird das Nahwärmewerk als klassisches Biomasseheizwerk auf Hackschnitzelbasis. Später – nach der Inbetriebnahme des Lünerseekraftwerkes II – wird die Abwärme des Kraftwerkes für die Energiegewinnung genutzt. „Wir alle sind gefordert, in den nächsten Jahren unseren Beitrag zum Gelingen der angestrebten Energiewende beizutragen. Ich bin begeistert, dass ein zukunftsweisendes und innovatives Projekt in unserer Region realisiert wird und eine nachhaltige Alternative am Energiemarkt darstellt“, freut sich Bürgermeister Simon Tschann. Neben den schon bestehenden Photovoltaikanlagen und Trinkwasserkraftwerken tritt die Stadt damit verstärkt als Engergieversorger auf.
Gerade im städtischen Bereich mit zahlreichen dichten Wohnsiedlungen hat die Nahwärme einen großen Nutzen. „Wir entlasten dadurch nicht nur die Umwelt, sondern hunderte Haushalte in Bludenz werden so unabhängig von ausländischem Erdgas und Öl. Diese Unabhängikeit ist ein hoher Wert“, betont Tschann nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres. In Bludenz sind derzeit rund 87 Prozent aller Haushalte von Erdgas oder Heizöl abhängig.
Die Stadt Bludenz wird sich mit 26 Prozent an der Gesellschaft beteiligen, 69 Prozent hält die Illwerke vkw AG und fünf Prozent die Agrargemeinschaft Bürs. Aktuell ist nach dem Bau des Heizwerkes in Bürs eine Wärmenetz mit knapp elf Kilometer geplant. Laut Machbarkeitsstudie (aus dem Jahre 2022) werden in die Nahwärmeversorgung rund 23,5 Millionen Euro investiert. Geht alles nach Plan, könnte im Winter 2025/26 die Anlage in Betrieb gehen.
Auf der Website (www.vkw.at/nahwaerme-bludenz-buers) ist es heute schon möglich sich für weitere Informationen anzumelden.
Noch „nachhaltiger“ wird die Nahwärmeversorgung durch das Lünerseewerke II. Denn dann wird zur Energiegewinnung die Abwärme genutzt. Mit dem Lünerseewerk II plant der Energiedienstleister das größte Pumpspeicherkraftwerk Mitteleuropas. Weitreichende Erkundungsmaßnahmen in einem Sondierstollen sind die Vorstufe der Projektentwicklung für diesen wichtigen Baustein der Energiewende.
Mehr Informationen finden Sie unter:
www.vkw.at/nahwaerme-bludenz-buers
Veröffentlicht am 3.7.2023